Der abendliche Schmerz

heute mal etwas Seelenmüll aufgrund meines momentanen unglücklich verliebt Status.

Vielleicht hilfts, das einfach ins Netz zu schicken…

 

22.5.2016 abends im Urlaub:

Abends kommt die große Traurikeit

dann fühle ich mich klein und hilflos.

Mein Herz schrumpft schmerzhaft auf eine Größe,

die keinen entspannten Atemzug erlaubt.

Dann spüre ich den alten Schmerz.

Die unheilbare, eiternde Wunde.

meist gut versteckt, verdeckt, verpflastert.

manchmal offen und bis auf die Knochen freigelegt.

Wenn dieser Schmerz der große Wandler ist, dann stecke ich in einer großen Metamorphose.

Wovon trenne ich mich?

Was darf bleiben?

Was tut mir WIRKLICH gut und was verursacht nur unstillbare Schmerzen?

 

o du Fröhliche

…o du selige…

so haben wirs Heilig Abend in der Kirche geschmettert. Meine 5-jährige am allerlautesten.

und doch – so richtig selig und fröhlich bin ich nicht, dieses Jahr steht die Zeit um Weihnachten unter dem Stern des „sich auseinandersetzens“ mit den Wurzeln, mit einer Familie, in der ich irgendwie meinen Platz nicht finde. In der ich ständig das Gefühl habe, ich bin eine Randfigur, die eigentlich von keinem so richtig wahrgenommen wird, die nicht verstanden wird und umgekehrt aber genauso wenig versteht.

ich habe mit meiner Familie nur ganz ganz wenig gemeinsame Themen… ich bin die, die ihre Tochter weit weg zur freien Schule fährt, weil in der hiesigen Grundschule noch dieselben (schlimmen) Lehrer unterrichten wie in meiner Grundschulzeit und ich das Schulsystem generell kritisch sehe und diese freie Schule für uns beide einfach nur toll ist.

ich bin die ohne Mann, die irgendwie nicht geschafft hat, das hier übliche Mutter-Vater-Kind-Ding durchzuziehen.

ich bin die, die medinzin- und gesellschaftskritisch ist und Entscheidungen trifft, die „man“ doch so nicht trifft, einfach weils doch alle anderen auch nicht machen. Weil „man“ das einfach nicht macht. Was denken denn da die Leut??

so, und um Weihnachten rum spüre ich trotz räumlicher Nähe zu meiner Familie, dass ich eine 2-Mann-Familie habe. Und das ist manchmal einfach zu wenig und tut weh.

ich bin die, die entscheiden muss, was wir wann machen- dazu gehörte auch der Kirchenbesuch an Heilig Abend. Meine Tochte ist nicht getauft und ich keine gläubige Christin – und doch fand ich an heilig Abend schön, vertraute Worte und Lieder zu hören und ein kleines bisschen weihnachtsfeelingkindheitserinnerung abzugreifen.

ansonsten bin ich am trudeln. wir haben Ferien und ich bin die meiste Zeit allein mit Kind. Die restliche Familie ist mit sich selbst beschäftigt, sämtliche Freunde haben eigene Familien, ich fühle mich ein bisschen wie im luftleeren Raum… und mir bleibt nichts übrig, als mich mit mir und meiner Familie, meiner eigenen Geschichte auseinanderzusetzen…autsch.

ich hoffe, euch da draußen gehts besser und ihr könnt die Weihnachtszeit in Ruhe und friedlich verbringen.

 

 

Toiletticut

kleiner Schwank aus dem Alleinerziehenden-Alltag.

Kind ist zuhause, weil heute Schwimmen ist, und sie ne Schnupfnase und auch ne Reizblase hat. Wir hören „Madagascar“ als Hörspiel.

Giraffe Melman erwähnt das Wort Blasenentzündung – mein Kind ist verzückt „MAMA, der Melman hat auch ne Blasenentzündung!!“. Okay. schön.

kurz darauf fällt das Wort „Conneticut“. Und Kind völlig verzückt: „TOILLETTICUT???“

etwas Klofixiert momentan, die Lütte, aber ich fands witzig 😉

im August 2009…

Engel… da war ich mit meinem Kind schwanger… alles änderte sich gerade, war im Umbruch, aber im Guten. Die Schwangerschaft verlief unkompliziert, es ging uns beiden gut, auch wenn schon klar war, dass die Beziehung zum Kindesvater auseinandergehen würde, das war ok so…

Dann, ohne Vorwarnung, ohne irgendeine Möglichkeit, mich zu schützen, rief ich meine Hebamme an… ich werde niemals vergessen, was es für ein Gefühl war, als sie mich fragte, ob ich an diesem Tag bereits mit unserer gemeinsamen Freundin K. gesprochen hätte… ich hatte nicht, und so schlug die Nachricht, dass K.s Mann tödlich verunglückt ist, ein wie ein Vorschlaghammer… ungebremst, mit einer Wucht, die einen aus den Schuhen haut oder wahlweise in den Sessel drückt. Mein Gehirn verweigerte die Annahme dieser Information, alles war, wie man so schön sagt „wie im Traum“, völlig surreal. Ich war vollständig überfordert und im Schock. K. war und ist eine meiner wenigen Herzensfreundinnen, und auch ihr Mann war mir ans Herz gewachsen. Noch wenige Tage zuvor hatten wir uns gesehen und er hatte meinen Babybauch mit der „kleinen Wilden“ darin gestreichelt… und dann, von einem Moment auf den Anderen – BÄM. Auf dem Weg nach Hause von einem beruflichen Termin mit dem Auto von der Strasse abgekommen und das wars. Kurz vor ihrem Hochzeitstag.

Heute, 6 Jahre später steckt mir dieses Erlebnis noch in den Knochen und kommt dieses Jahr verstärkt hoch, weil ich mich mit dem Thema Trauma und Körper beschäftige und so nach und nach einige Dinge begreife…

Aus Rücksicht auf K. habe ich mir meinen eigenen Schock, meine eigene Erstarrung und Hilflosigkeit, dieses bis ins Mark erschüttert sein, nicht erlaubt. Ich wollte ihr nicht ihre Trauer „wegnehmen“, hatte ich als Aussenstehende doch kein Recht, um einen Mann zu trauern, den ich nicht eng kannte – und schon garnicht darf mich das Jahre später noch beschäftigen.

Heute lerne ich: Doch. Das darf und muss mich sogar beschäftigen. Damit ich endlich diesen Schock hinter mir lassen kann. Damit ich diese extreme Erschütterung in das Vertrauen ins Leben, verkraften kann und bewusst erlaube und durchlebe, was dieses Ereignis, dieser plötzliche Todesfall mit mir gemacht hat.

Der August 2015 ist für mich L. gewidmet, der mich durch sein Leben und seinen Tod tief berührt und erschüttert hat. Und nicht nur mich, auch meine Tochter, damals noch im Bauch, betrifft das.

Ich bin dankbar für meine Kollegin, die mich auf das Thema Traumatherapie aufmerksam gemacht hat – durch diese neuen Informationen fängt langsam aber sicher ein Verstehen an, von dem ich hoffe, dass es dazu führt, einige Dinge zu heilen und aufzuarbeiten.

Trauma ist etwas individuelles… die Grenzen und Bearbeitungsmechanismen sind unterschiedlich und vielfältig, und ich erlaube mir hier und heute ganz bewusst und offiziell, meine eigenen Wunden anzuerkennen und erstmal einfach anzunehmen, wie sie sind. Dann, so hoffe ich, kann Heilung geschehen.

xxx

und wenn dann noch das Kind kränkelt…

2014-12-27 08.26.26…dann kanns schnell passieren, dass aus der optimistischen, selbstbewussten Person ein sorgenvolles Häuflein Elend wird.

Echt jetz. Kind mit Fieber, das im Schlaf nach Mama weint, wo sie doch direkt daneben liegt – das braucht kein Mensch!!

Zumal 1. Wochenende ist – was ja generell frei nach Murphy die bevorzugte Zeit für sowas ist und ich dann 2. schon sorgenvoll auf den Montag blinzel… kommt nicht gut, eine neue Arbeitsstelle in der dritten Woche(Probezeit natürlich) mit Kind-krank-Tagen zu belasten… kackmist, elender.

nun, da sind wir wieder beim Mehrgenerationenhaus. Denn zum Glück ist das Kind tagsüber ganz gut gelaunt und bastelt und singt – sowas können Großeltern dann schonmal für einen Tag übernehmen. So kann ich arbeiten gehen und trotzdem das Kind zuhause lassen, damit es sich noch ausruhen kann.

Das entlastet doch ungemein… würde ich jetzt alleine wohnen wüsste ich nicht, was ich machen soll…

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Tja und die Männer…

2013-07-23 19.58.38 HDR …die kommen einfach nicht auf ihrem Schimmel in mein Wohnzimmer galloppiert…
und nachdem ich jetzt nochmal ne Dating-site ausprobiert habe und zumdem über Facebook mit dem Bekannten einer Freundin gechattet hatte und daraufhin zwei mehr als unbefriedigende Dates hatte (nicht wirklich unbefriedigend im Sinne von sexuell unbefriedigend sondern einfach ergebnislos) hab ich irgendwie grade Frust.
Alleinerziehend sein ist manchmal ziemlich kacke.
wenn man dann noch aufm Dorf wohnt, sich nicht nahtlos ins dörfliche Vereinsleben integrieren kann und will, arbeiten geht und daher eh begrenzte Kapazitäten hat… und dann noch Eltern hat, die an der Grenze zur Pflegebedürftigkeit stehen, Tja, dann siehts irgendwie ziemlich schwarz aus am Traummannhimmel. Mal abgesehen davon, dass der Traummann schon verheiratet und längst weg vom Markt ist höchstwahrscheinlich 😉
und mit fortschreitendem Alter steigen eben auch die „Ansprüche“ bzw. keine Ahnung, die experimentierfreudigkeit lässt nach und ich habe definitiv lieber keinen als schlechten Sex.

blöder, grauer, doofer Kacksonntag. So. Das musste mal gesagt und ins Netz geschickt werden.

Mich hält die Hoffnung aufrecht, nicht alleine mit diesem Gefühl zu sein. Das hilft mir viel besser als der unlängst in der Emotion(oder ner sonstigen Frauenzeitschrift) erschienene Artikel über die neuen Singlefrauen, die ja ach-so-selbstbestimmt sind. Ja genau. Ganz ehrlich, ich glaube nicht an die Frau, die lächelnd den Traumtypen beiseiteschiebt weil es ja so toll ist, Single zu sein. Oder schlimmer Singlemum. Das ist in meinen Augen schlichtweg gelogen. Nur weil man sich ab nem gewissen Alter nicht me10872745_10203667201460428_7855520360133774262_ohr in jede mögliche Beziehung stürzt heißt das noch lange nicht, dass dieser Zustand gewollt und begrüßt wird. Das heisst lediglich, dass die Zeiten sich ändern, nicht mehr jede Beziehung ums verrecken aufrechterhalten wird bis zum bitteren Ende, und es mehr Frauen schaffen, sich aus schädlichen Beziehungen zu lösen.

soweit mein Wort zum Sonntag, der hier mit leckerem Kindergeburtstagskuchen gefeiert wurde 😉
geht auch ohne Mann, macht aber bestimmt mit noch mehr Spass ^^

Alleinerziehenden-Alltagswahn

Alltagsdialog heute:

*Dusche läuft, Mutter hat die Gunst der Stunde genutzt und wollte „nur schnell“ den Dreck der vergangenen Tage abduschen. Weil sie das Kind friedlich spielend wähnte, schnell ein „Schatz, ich bin kurz unter der Dusche“, quittiert mit abwesendem Nicken des Nachwuchses.

Kurz darauf, das Wasser läuft und wird grade warm… Kind ruft nach mir.

„WAAAASSSS???Ich versteh dich nicht, das Wasser läuft“

„*unverständliches Kindergebrabbel*“

„Süsse, du musst bitte herkommen, ich steh unter der Dusche!!“

„Maaammmaaaa, ich hab Kacka gemacht!!“

„WAAAASSS???“(wiekanndasseinichstehdochnur10SekundenunterderDuscheundgradspieltesienochfriedlich)

„Ich hab KAAAKAAAA gemacht und du musst abwischen!!!“

„Ich kann grade nicht, ich steh unter der DUUUSCCCHHEEEE!!! Putz bitte selbst ab“

kurz Ruhe

„MAAAMMMAAAAAA“

„JAAAA??????“

„Ich hab KAKA gemacht!!! Du SOLLLST Abwischen!!!“

*grummelstampf*

„Dann komm her, ich dusch dich ab, du wolltest doch eh baden!“

Ruhe…

dann Auftritt Kind im Badezimmer mit runtergelassener Hose und Klopapier in der Hand.

Nur mit höchster organisatorischer Konzentration ist es möglich, sich selbst noch kurz weitestgehend vom Dreck der vergangenen Tage zu befreien, gleichzeitig das Kind beim Ausziehen so zu dirigieren, dass nix daneben geht, das Kind abzuduschen, die Wanne zu versöpseln, übers Kind drüberzusteigen und die Dusche in eine kleine Wellness-Prinzessinnenbadeluxus-Einheit zu verwandeln während man selbst schlotternd vor Verdunstungskälte glücklich darüber ist, alles gemanagt zu haben.

wie es dazu kam…

Mehrgenerationenhaus – das klingt gut, das klingt nach Zeitgeist in einer gesellschaftlichen Zeit der Isolation. Das klingt nach sozialer Verantwortung und nach Projekt im bestverstandenen Sinne.

In meiner Realität ist das Mehrgenerationenhaus eine Lebensform, in die das Leben selbst mich gezwungen hat. Zunächst nur auf Probe, inzwischen ist klar: wir ziehen das durch bis zum Ende der Großelterngeneration.

Niemalsnienicht hätte ich gedacht, dass ich wieder in meinem Elternhaus leben würde. Ich bin aus meinem Heimatdorf geflüchtet, um frei und unabhängig zu sein… was auch einige Jahre geklappt hat.

Nach der Geburt meiner Tochter vor fast 5 Jahren hat sich dies schlagartig geändert. Die Pläne mit ihrem Vater sind allesamt gescheitert und so saß ich vor einem riesigen Scherbenhaufen, pleite, erschöpft und völlig desillusioniert und bin über Umwege dann schließlich und endlich doch bei meinen Eltern gelandet. Zunächst nur für ein paar Monate. Doch dann kam die Zeit des Kindergartens relativ schnell, eine neue Arbeitsstelle war gefunden und irgendwie kam es dazu, dass wir plötzlich Wurzeln geschlagen hatten. Uns eingerichtet haben genau an dem Ort, vor dem ich beinahe 18 Jahre früher geflüchtet bin.

Und was soll ich sagen: wir fühlen uns wohl. Meine Tochter ist integriert, hat ihre Freundinnen, liebt ihre Großeltern und den Rest der Verwandschaft abgöttisch und möchte immer hier wohnen bleiben. Trotz aller Schwierigkeiten die sich aus dem engen Zusammenwohnen ergeben, ist das Mehrgenerationenhaus für uns die einzige Wohnform, die lebbar ist, schon allein aus finanziellen und organisatorischen Gründen. Und natürlich ist es auch schön. Es gibt viele Möglichkeiten, eigene innere Konflikte nochmal zu bearbeiten, Urteile zu hinterfragen, sich den eigenen Ängsten und Zwängen zu stellen…

hiervon möchte ich gerne berichten, von den kleinen alltäglichen Herausforderungen und Schätzen, vom Alltagswahnsinn und vom Leben mit drei Generationen.

um frei sprechen zu können und dennoch niemanden zu verletzen ist dieses Blog anonym. und manchmal vielleicht etwas übertrieben. Aber als stilmittel sollte das ok gehen, vor allem weil ich das ja hauptsächlich für mich selbst schreibe 😉

 

falls sich dennoch hier jemand her verirren sollte freue ich mich über Kommentare und mails.

Seid gegrüßt da draussen!